Nedim Gürsel

Nedim Gürsel

Autor

Nedim Gürsel (* 1951 in Gaziantep) ist ein renommierter türkischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt. Bereits 1969 veröffentlichte er erste Werke in Literaturzeitschriften. Nach seinem Abschluss am Elitegymnasium Galatasaray in Istanbul im Jahr 1970 zog er nach Paris, um an der Sorbonne moderne französische Literatur zu studieren. Dort promovierte er mit einer Arbeit über Louis Aragon und Nazim Hikmet. Heute unterrichtet Gürsel türkische Literatur an der Sorbonne und leitet die Forschungsabteilung für türkische Literatur des CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique).


Seine Werke, die in zwölf Sprachen übersetzt wurden – darunter auch ins Deutsche –, machen ihn zu einer bedeutenden Stimme der türkischen Literatur. Artikel von Gürsel erschienen unter anderem in den Zeitungen MilliyetCumhuriyet und Le Monde. Das internationale Literaturfestival Berlin zählt ihn neben Orhan Pamuk und Yaşar Kemal zu den bedeutendsten türkischen Autoren.


2009 stand Gürsel wegen seines Buches Allahs Töchter vor Gericht, da ihm „Verunglimpfung der religiösen Werte des Volkes“ vorgeworfen wurde. Trotz der Anklage hielt Gürsel an seiner Überzeugung fest: „Ich habe das Recht, die Religion zu kritisieren.“ Das Gericht sprach ihn schließlich frei.


Neben seiner literarischen Karriere hatte Gürsel im Frühjahr 2019 die Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur an der Universität Bern inne und stärkte damit seinen internationalen Einfluss in der Literaturwelt.

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